Wildweihnachtsfahrt

Furiopolis - Wildweihnachtsfahrt

Jan Klare - Holzblasinstrumente
Markus Türk - Blechblasinstrumente
Manfred Heinen - Tasteninstrumente
Nils Imhorst - Zupfinstrumente
Tobi Lessnow - Schlaginstrumente

 

Jedes Jahr im Dezember brechen fünf ungezähmte Gesellen von unterschiedlichen
Punkten der selbst erdichteten Weltstadt Furiopolis auf, um wie von Zauberhand geführt
auf einer einsamen Lichtung in einem abgelegenen Tannenwald wieder
zusammenzutreffen. Ein kurzer Gruß nur - stumm -, allein die Arbeit ist es, die nun ruft.
Die fünf Wilden aus dem Abendland treten in den Wald ein und spitzen die Ohren, denn
sie wissen, dass hier dem Lauschen zum Himmel ein wundersamer Schatz
entgegenrauscht. Seit Jahrhunderten verfangen sich die Klänge der Weihnacht in den
Wipfeln der stolzen Bäume und nur ein liebevolles, achtsames Ohr kann sie herunter
locken. Behutsam sammeln die fünf schrägen Vögel jubelnde, schmeichelnde, knusprige
und süße Töne in ihren magischen Jutesäcken und erst, wenn diese prall gefüllt sind, zieht
sich das Quintett, welches von Einheimischen auch hin und wieder "Das Jatzenpack"
genannt wird, in eine wurmstichige Holzhütte zurück, die nur über einen unwegsamen
Pfad zu erreichen ist. Am Eintritt des Pfades hat ein unbekannter Wanderer etwas in einen
Baum geritzt, in kleinen Buchstaben und nur von scharfem Auge zu entziffern - Holzweg
ins Glück. Seltsam? - Aber so wird es erzählt. In der Hütte braut das Jatzenpack aus den
gesammelten Weihnachtsklängen einen urtümlichen Eintopf. Es ist ein Eintopf für die
Ohren, herzhaft und scharf, sahnig und süß, zartbitter und hochprozentig. In einer wilden
Weihnachtsfahrt der Tonkunst heizt Furiopolis den Zuhörern ein, sodass die Gemüter sich
trotz klirrender Kälte freudig erhitzen, nur um sich, noch bevor die Seele nach Ruhe
schreit, wieder sanft zu beruhigen, weil in jedem wilden Kerl auch sanfte Töne
schlummern, die letztlich immer ihren Weg ins Freie finden. Lassen Sie sich dieses
Spektakel keinesfalls entgehen. Hier wird Weihnachtsmusik mit leichter, spielerischer
Hand in unbekannte Gefilde geführt, wo sie sich abgenutzter Hautschichten entledigt. So
zeigt sie ihren ursprünglichen Kern, der die innewohnende, vergessene Schönheit erneut
offenbart.
Nachdem FURIOPOLIS als Wild Card beim Viersener Jazzfestival 2003 zusammenfindet,
präsentiert das Quintett im Jahr 2005 die in Fachkreisen hochgelobte CD
"Dornröschenwecker" und gibt umjubelte Konzerte im In- und Ausland.
Nach mehreren Krisen und Zusammenbrüchen aufgrund harter Schicksalsschläge ersteht
das Quintett FURIOPOLIS im Jahre 2010 in neuer Besetzung wie Phönix aus der Asche
wieder auf, als Markus Türk und Manfred Heinen einen Kompositionsauftrag für das
Traumzeitfestival in Duisburg erhalten. Die Komposition HOLZWEGE INS GLÜCK stellt
dem Quintett ein Streichquartett und ein Blechbläserquintett zur Seite, formiert aus
Musikern der Duisburger Symphoniker. Die Uraufführung findet statt in der Twilight Zone
zwischen idealem Auftrittsort und gleichzeitig laufendem
Fußballweltmeisterschaftsviertelfinalspiel mit deutscher Beteiligung. Das Quintett wertet
diesen Umstand als Schicksalwink, die künstlerische Arbeit unbedingt fortzuführen und
wird in diesem Jahr gleich zwei CDs herausbringen.